In diesem Blogbeitrag beschäftigen wir uns mit einem Thema von zentraler Bedeutung befasst: den Hygienebeauftragten und dem Infektionsschutz in Unternehmen. In der heutigen, von globalen Gesundheitsrisiken geprägten Welt, ist die Rolle von Hygienebeauftragten wichtiger denn je. Diese Fachleute tragen eine entscheidende Verantwortung dafür, dass unsere Arbeitsplätze sicher und gesund bleiben.
Sie sind das Bindeglied zwischen den Mitarbeitenden, dem Management und den Gesundheitsbehörden. Sie sorgen dafür, dass die Hygienestandards eingehalten werden und dass geeignete Maßnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle umgesetzt werden. Begleiten Sie uns, während wir tiefer in diese wichtige Rolle eintauchen, ihre Aufgaben und Funktionen beleuchten und erklären, warum Hygienebeauftragte für das Gesundheitsmanagement in Unternehmen aller Branchen unverzichtbar sind.
Welche Gesetze regeln den Einsatz und die Funktion eines Hygienebeauftragten?
Die Rolle und die Aufgaben von Hygienebeauftragten im Unternehmen sind in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen festgelegt. Dazu zählt das Infektionsschutzgesetz (IfSG), welches als zentrales Regelwerk für den Infektionsschutz in Deutschland gilt. Es legt fest, dass Unternehmen in bestimmten Branchen, wie beispielsweise dem Gesundheitswesen oder der Lebensmittelindustrie, Hygienebeauftragte bestellen müssen.
Darüber hinaus regelt das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), dass Arbeitgebende für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden am Arbeitsplatz sorgen müssen, was ebenfalls die Hygiene einschließt. Die genauen Aufgaben und Qualifikationen von Hygienebeauftragten können zusätzlich in branchenspezifischen Verordnungen und Richtlinien, wie beispielsweise der Hygieneverordnung für Krankenhäuser oder der Lebensmittelhygiene-Verordnung, geregelt sein.
Ab wann werden Hygienebeauftragte benötigt?
Die Notwendigkeit von Hygienebeauftragten ist in vielen Unternehmen von zentraler Bedeutung, jedoch ist die genaue Bestimmung abhängig von der Branche und der Größe des Unternehmens. In bestimmten Branchen, wie dem Gesundheitswesen, der Lebensmittelindustrie oder der Gastronomie, ist das Vorhandensein von Hygienebeauftragten aufgrund gesetzlicher Vorschriften obligatorisch. Auch Unternehmen, in denen eine erhöhte Infektionsgefahr besteht, sind in der Regel dazu verpflichtet, Hygienebeauftragte zu ernennen.
Unabhängig von der gesetzlichen Verpflichtung kann es für jedes Unternehmen, das die Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeitenden und Kunden ernst nimmt, sinnvoll sein, Hygienebeauftragte zu ernennen. Denn eine effektive Hygienestrategie kann zur Reduzierung von Krankheitsfällen beitragen, die Arbeitsproduktivität verbessern und das allgemeine Wohlbefinden am Arbeitsplatz erhöhen.
Auf welche Gesetze müssen sich Hygienebeauftragte berufen?
- ISO 9001:
Die Verantwortlichkeiten von Hygienebeauftragten fallen unter die ISO 9001 Norm. Diese Norm definiert die Mindestkriterien für die Implementierung eines international anerkannten Qualitätsmanagementsystems (QM-System). Ziel ist es, sicherzustellen, dass Produkt- oder Dienstleistungsangebote den Erwartungen der Kunden gerecht werden und alle regulatorischen Anforderungen erfüllen. Im Zuge einer ISO 9001 Zertifizierung ist es notwendig, den Nachweis zu erbringen, dass Ihr Unternehmen alle diese Anforderungen erfüllt. Auf diese Weise können Sie Ihren Kunden und Lieferanten verlässlich belegen, dass Ihr QM-System gemäß der ISO 9001 Norm erfolgreich und vollständig implementiert wurde. - Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV):
Falls Sie in der Herstellung, Behandlung oder im Verkauf von Produkten aus den Bereichen Lebensmittel, Kosmetik, Bedarfsgegenstände – das betrifft Produkte, die in Kontakt mit Lebensmitteln und dem Körper kommen (wie Verpackungsmaterialien, Geschirr, Reinigungsmittel, Bekleidung) – und Tabakerzeugnisse tätig sind, sind Sie vorrangig von den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) betroffen. Die LMHV legt fest, welche Hygienemaßnahmen in der Produktion und im Vertrieb dieser Produkte eingehalten werden müssen und welche Schulungen in Ihrem Unternehmen erforderlich sind. - Infektionsschutzgesetz (IfSG):
Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) stellt das zentrale Bundesgesetz in Deutschland dar, welches der Prävention und Kontrolle von hochansteckenden Krankheiten bei Menschen dient. Es koordiniert in Fällen einer Pandemie oder Epidemie die notwendige Zusammenarbeit und Mitwirkung von Bundesbehörden, medizinischem Personal, veterinärmedizinischen Fachleuten, Krankenhäusern, wissenschaftlichen Instituten und anderen relevanten Einrichtungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Früherkennung und Eindämmung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten.
Welche Gründe gibt es für die Hygienevorschriften?
In sämtlichen Betrieben ist die Einhaltung der bestehenden Hygienebestimmungen sowie die Umsetzung effektiver Schutzmaßnahmen für die Belegschaft und die Kundschaft von großer Bedeutung. Mit der aktualisierten Fassung der SARS CoV-2-Arbeitsschutzverordnung vom 11. März 2021 waren Arbeitgebende aller Branchen dazu angehalten, ein wirksames Hygienekonzept für ihren Betrieb zu erstellen und umzusetzen. Dieses Konzept muss alle nötigen Maßnahmen zur betrieblichen Infektionsprävention beinhalten.
Das Erfordernis eines Hygienekonzepts war zuvor grundsätzlich für Unternehmen aus dem medizinischen und pharmazeutischen Bereich sowie für alle Branchen, in denen Lebensmittel produziert, verarbeitet oder verkauft werden, verpflichtend.
Was beinhaltet die Unterweisung allgemeine Betriebshygiene?
Die Unterweisung zur allgemeinen Betriebshygiene ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung und Schulung von Mitarbeitenden in vielen Branchen. Sie beinhaltet grundlegende Informationen und Schulungen zu Themen wie Sauberkeit, ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen, korrekter Umgang mit Reinigungsmitteln und -geräten und die Einhaltung von Hygienestandards und -verfahren. Darüber hinaus kann die Unterweisung auch spezifische Anforderungen an die persönliche Hygiene der Mitarbeitenden, wie Handhygiene und geeignete Arbeitskleidung, umfassen.
Ziel der Unterweisung ist es, die Mitarbeitenden über die Bedeutung guter Betriebshygiene aufzuklären und sicherzustellen, dass sie die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen, um die Hygienestandards im Unternehmen aufrechtzuerhalten.
Welche Aufgaben haben Hygienebeauftragte?
Hygienebeauftragte spielen eine entscheidende Rolle in Unternehmen, indem sie sicherstellen, dass alle Hygiene- und Infektionsschutzstandards eingehalten werden. Ihre Aufgaben sind vielfältig und umfassen unter anderem die Erstellung und Überwachung von Hygieneplänen, Schulungen und Unterweisungen der Mitarbeitendem in Hygienefragen sowie die Beobachtung und Bewertung hygienerelevanter Abläufe im Betrieb. Sie sind verantwortlich für die Durchführung interner Hygieneaudits und die Vorbereitung auf behördliche Kontrollen.
Weiterhin gehört die Beratung des Managements in Hygienefragen und die Kommunikation mit Gesundheitsbehörden zu ihrem Aufgabenbereich. Hygienebeauftragte sind somit nicht nur für die Hygiene im Unternehmen verantwortlich, sondern tragen auch maßgeblich zur Gesundheit und Sicherheit aller Mitarbeitenden bei.
Aufgaben im Gesundheitswesen
Die Rolle von Hygienebeauftragten ist im Gesundheitswesen besonders wichtig. Das Befolgen medizinisch steriler Standards ist in diesem Bereich unerlässlich. Es ist notwendig, Hygienebeauftragte mit entsprechender Qualifizierung in medizinischen Einrichtungen zu etablieren. Der Grund dafür ist der Schutz von Patienten, Begleitpersonen und dem Personal vor potenziellen Risiken, die durch unzureichende Hygiene entstehen können. Diese Gefahren sollen so weit wie möglich vermieden werden.
Aufgaben in der Lebensmittelbranche
In der Lebensmittelbranche sind qualifizierte Hygienebeauftragte unerlässlich und nehmen eine Schlüsselrolle ein. Ihre Hauptaufgaben umfassen die Überwachung der Einhaltung von Hygienestandards und die Umsetzung des Konzepts zur Produktsicherheit (HACCP). Diese Anforderungen werden in der Verordnung (EG) Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygiene festgelegt.
Auch in der Gastronomie und Hotellerie müssen die Vorschriften zur Lebensmittelhygiene streng eingehalten werden. Alle Mitarbeitenden, die mit Lebensmitteln umgehen, müssen spezielle Hygieneschulungen durchlaufen. Dazu gehört auch das Tragen von Schutzausrüstung (wie Handschuhe, Haarnetze etc.) während der Arbeit. Hygienebeauftragte müssen alle gesetzlichen Vorgaben kennen und sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden entsprechend geschult sind.
Aufgaben in der Pharmabranche
In der Pharmabranche obliegt es den Hygienebeauftragten, die Einhaltung der Hygienestandards unter den speziellen Bedingungen von Reinräumen zu überwachen und sicherzustellen. Damit gewährleisten sie, dass alle Vorschriften der Produktionshygiene im Unternehmen strikt befolgt werden.
Welche Funktionen haben Hygienebeauftragte in Unternehmen?
Die Rolle von Hygienebeauftragten in Unternehmen ist vielschichtig und von großer Bedeutung. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Hygienestandards und -vorschriften im Unternehmen eingehalten werden, um eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu gewährleisten. Ihre Aufgaben umfassen die Erstellung und Umsetzung von Hygieneplänen, die regelmäßige Überprüfung und Anpassung dieser Pläne sowie die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden für Hygienethemen.
Darüber hinaus sind sie die zentralen Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Hygiene im Unternehmen. Sie arbeiten eng mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitenden zusammen, beraten bei der Einführung neuer Prozesse und Produkte und sorgen dafür, dass alle rechtlichen Anforderungen in Bezug auf Hygiene und Infektionsschutz erfüllt werden. Ihre Arbeit trägt maßgeblich dazu bei, Krankheitsausbrüche zu verhindern und die Gesundheit aller im Unternehmen zu schützen.
Welche Voraussetzungen müssen Hygienebeauftragte erfüllen?
Um als Hygienebeauftragte tätig zu werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese können je nach Branche und Unternehmen variieren, umfassen jedoch in der Regel eine entsprechende Ausbildung und Berufserfahrung im Bereich Hygiene, Gesundheit oder Qualitätsmanagement. Darüber hinaus ist eine spezifische Weiterbildung zum Hygienebeauftragten empfehlenswert, die inhaltlich auf die jeweilige Branche zugeschnitten ist.
In dieser Weiterbildung erwerben die Teilnehmenden das notwendige Fachwissen über Hygienestandards, gesetzliche Vorgaben und die Umsetzung von Hygienekonzepten. Zudem sind Kenntnisse im Bereich der Kommunikation und Mitarbeiterführung von Vorteil, da Hygienebeauftragte häufig Schulungen und Beratungen durchführen und als Ansprechpartner für Mitarbeitende und Management fungieren. Es ist zu beachten, dass in bestimmten Branchen, wie beispielsweise dem Gesundheitswesen, zusätzliche Anforderungen und Qualifikationen erforderlich sein können.
Wie ist ein Hygieneplan aufgebaut?
Ein Hygieneplan ist ein essenzielles Dokument, das die hygienischen Maßnahmen und Verfahren in einem Unternehmen strukturiert darstellt. Er beginnt in der Regel mit einer Einführung, die den Zweck und die Ziele des Plans klärt. Darauf folgt eine Risikoanalyse, die potenzielle Gefahren und Risikofaktoren identifiziert. Der Hauptteil des Hygieneplans besteht aus detaillierten Anweisungen für verschiedene hygienische Verfahren und Praktiken. Diese können Themen wie Reinigung und Desinfektion, persönliche Hygiene der Mitarbeitenden, Abfallentsorgung und Schädlingsbekämpfung abdecken.
Jedes Verfahren wird in der Regel durch klare Schritte, Frequenzen und Verantwortlichkeiten definiert. Außerdem sollte der Plan Informationen zu Schulungen und Schulungsintervallen sowie zur Überwachung und Überprüfung der Hygienemaßnahmen enthalten. Abschließend kann der Hygieneplan auch Notfallverfahren für den Fall von Hygienevorfällen oder Ausbrüchen von Infektionskrankheiten enthalten.
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