Mehr Arbeitsschutz: Die Fachkraft für Arbeitssicherheit

Arbeitsschutz Mehr Arbeitsschutz: Die Fachkraft für Arbeitssicherheit

Die Fachkraft für Arbeitssicherheit hat eine Fülle von Aufgaben, die darauf abzielen, die Sicherheit am Arbeitsplatz und den Gesundheitsschutz von Mitarbeitenden sicherzustellen. Es besteht eine gesetzliche Verpflichtung, diese Position zu besetzen.

  • Gero Appel
  • 22. November 2023

Die Fachkraft für Arbeitssicherheit (Sifa) spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber trägt die Sifa dazu bei, optimale Bedingungen zu schaffen, unter denen die Mitarbeitenden effektiv und effizient arbeiten können. Die Umsetzung von Sicherheitsvorkehrungen kann die Anzahl der Arbeitsunfälle und chronischen Erkrankungen reduzieren, was den betriebswirtschaftlichen Erfolg steigert. Gesunde und motivierte Mitarbeitende sind auch langfristig leistungsfähig und die Sifa leistet einen wichtigen Beitrag dazu.

Die Sifa steht als Berater und Unterstützer in allen Fragen der Arbeitssicherheit, Unfallverhütung und Gestaltung menschengerechter Arbeitsbedingungen zur Verfügung. Das Ziel ist es, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der die Mitarbeitenden gesund und sicher arbeiten können. Davon profitieren sowohl der Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer. In diesem Zusammenhang wird die Rechtsgrundlage, die zentralen Aufgaben und viele weitere Aspekte der Fachkraft für Arbeitssicherheit betrachtet.

Auf welcher Rechtsgrundlage muss die Fachkraft für Arbeitssicherheit bestellt werden?

Die Bestellung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit ist gesetzlich vorgeschrieben und basiert auf mehreren Rechtsgrundlagen. Ein zentrales Gesetz in diesem Kontext ist das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG). Es legt fest, dass Arbeitgeber unabhängig von der Größe und Art ihres Betriebes dazu verpflichtet sind, eine oder mehrere Fachkräfte für Arbeitssicherheit zu bestellen. Diese Fachkraft hat die Aufgabe, den Arbeitgeber bei allen Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu unterstützen.

Darüber hinaus wird die Rolle und die Aufgaben der Fachkraft für Arbeitssicherheit in den Vorschriften der Berufsgenossenschaften, insbesondere in der DGUV Vorschrift 2, detailliert beschrieben. Zusammen bilden diese Gesetze und Vorschriften die rechtliche Basis für die Notwendigkeit, eine Fachkraft für Arbeitssicherheit zu bestellen.

Unternehmen jeder Größe müssen SiFas gemäß DGUV Vorschrift 2 bestellen. © Adobe Stock, 1st footage
Unabhängig von der Größe müssen Unternehmen nach der DGUV Vorschrift 2 SiFas bestellen. © Adobe Stock, 1st footage

Ab wann benötigt ein Unternehmen eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Die Notwendigkeit, eine Fachkraft für Arbeitssicherheit in einem Unternehmen zu bestellen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich sind alle Arbeitgeber laut Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) dazu verpflichtet, unabhängig von der Größe des Unternehmens. Allerdings kann die konkrete Ausgestaltung, beispielsweise ob die Fachkraft intern oder extern bestellt wird und wie viele Stunden sie zur Verfügung stehen muss, je nach Größe und Gefährdungspotential des Unternehmens variieren.

Die genauen Anforderungen sind in der DGUV Vorschrift 2 „Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“ festgelegt. Hier wird unter anderem berücksichtigt, wie viele Mitarbeitende beschäftigt sind und welche Gefährdungen in dem jeweiligen Unternehmen vorliegen. Es ist daher empfehlenswert, sich als Arbeitgeber frühzeitig mit den gesetzlichen Anforderungen vertraut zu machen und gegebenenfalls eine Fachkraft für Arbeitssicherheit zu bestellen.

Welche Aufgaben übernimmt die Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Die Fachkraft für Arbeitssicherheit hat eine Vielzahl von Aufgaben, die alle darauf abzielen, eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Eine ihrer Hauptaufgaben ist die Beratung des Arbeitgebers in allen Fragen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes. Sie unterstützt bei der Planung, Durchführung und Aktualisierung von Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Zudem ist sie für die Überprüfung der Einhaltung von Vorschriften und Regeln zuständig und führt regelmäßige Begehungen am Arbeitsplatz durch, um mögliche Sicherheitsrisiken zu identifizieren.

Darüber hinaus ist die Fachkraft für Arbeitssicherheit an der Unterweisung der Mitarbeitenden in sicherheitsrelevanten Themen beteiligt und wirkt bei der Gestaltung menschengerechter Arbeitsplätze mit. Ihre Tätigkeit ist dabei stets präventiv und zielt darauf ab, Gefährdungen und Belastungen am Arbeitsplatz zu minimieren und das Bewusstsein für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu fördern.

Wenn neue Maschinen oder Verfahren eingeführt werden, ist es möglich, die SiFa anlassbezogen zu unterweisen. © Adobe Stock, industrieblick
Werden neue Maschinen oder Verfahren eingeführt kann die SiFa anlassbezogen unterweisen. © Adobe Stock, industrieblick

Was sind Anlassbezogene Betreuungen für die SiFa?

Anlassbezogene Betreuungen stellen für die Fachkraft für Arbeitssicherheit (SiFa) besondere Situationen dar, in denen sie ihre Expertise und Unterstützung bietet. Diese können beispielsweise auftreten, wenn es zu gravierenden Veränderungen im Unternehmen kommt, wie einer Umstrukturierung, der Einführung neuer Arbeitsprozesse oder der Anschaffung neuer Maschinen. Auch im Falle eines Arbeitsunfalls oder bei der Feststellung von erheblichen Sicherheitsmängeln kommt die anlassbezogene Betreuung zum Tragen.

In diesen Situationen berät und unterstützt die SiFa den Arbeitgebenden und die Mitarbeitenden intensiver, um die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Sie analysiert die Situation, erarbeitet Lösungsansätze, leitet geeignete Maßnahmen ein und überprüft deren Umsetzung. Die anlassbezogene Betreuung ermöglicht es der SiFa, schnell und gezielt auf besondere Herausforderungen zu reagieren und zur Aufrechterhaltung einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung beizutragen.

Welche Anforderungen müssen erfüllt sein, um SiFa zu werden?

Um als Fachkraft für Arbeitssicherheit (SiFa) tätig zu werden, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein. Zunächst ist eine technische, naturwissenschaftliche oder medizinische Ausbildung erforderlich. Dies kann eine abgeschlossene Berufsausbildung, ein Studium oder eine vergleichbare Qualifikation sein. Zusätzlich zur beruflichen Qualifikation ist eine spezielle Weiterbildung notwendig, die von den Berufsgenossenschaften anerkannt ist und deren Inhalte in der DGUV Vorschrift 2 festgelegt sind.

Diese Weiterbildung umfasst sowohl theoretische als auch praktische Inhalte und schließt mit einer Prüfung ab. Neben den formalen Qualifikationen sind auch bestimmte persönliche Eigenschaften wichtig. So sollte eine SiFa über eine gute Kommunikationsfähigkeit verfügen, um sowohl mit der Unternehmensleitung als auch mit den Mitarbeitenden effektiv zu interagieren. Zudem ist ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein erforderlich, da die SiFa eine wichtige Rolle beim Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden spielt.

Die SiFa-Ausbildung besteht aus dem Grundkurs, dem Aufbaukurs und dem betrieblichen Teil. © Adobe Stock, Studio Romantic
Die Ausbildung zur SiFa setzt sich aus Grundkurs, Aufbaukurs und betrieblichem Teil zusammen. © Adobe Stock, Studio Romantic

Was kostet die Ausbildung und wie lange dauert sie?

Die Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit setzt sich in der Regel aus mehreren Teilen zusammen und die Kosten können je nach Anbieter und Region variieren. Im Durchschnitt liegt der Preis für die gesamte Ausbildung jedoch zwischen 2.000 und 4.000 Euro. Die Dauer der Ausbildung hängt von der gewählten Form ab. In Vollzeit kann die Ausbildung in etwa drei Monaten abgeschlossen werden, während berufsbegleitende Lehrgänge in der Regel zwischen sechs und zwölf Monaten dauern.

Die Ausbildung umfasst drei Abschnitte: den Grundkurs, den Aufbaukurs und den betrieblichen Teil. Der Grund- und Aufbaukurs werden in der Regel von einer staatlich anerkannten Stelle durchgeführt und schließen mit einer Prüfung ab. Der betriebliche Teil findet im eigenen oder in einem geeigneten Betrieb statt und wird von einer Fachkraft für Arbeitssicherheit betreut. Es ist wichtig zu beachten, dass die Ausbildung regelmäßig durch Weiterbildung ergänzt werden sollte, um auf dem neuesten Stand der Arbeitssicherheit zu bleiben.

Was verdient eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Das Gehalt einer Fachkraft für Arbeitssicherheit kann je nach Berufserfahrung, Qualifikation, Region und Unternehmensgröße stark variieren. Im Durchschnitt liegt das Einstiegsgehalt für Fachkräfte für Arbeitssicherheit in Deutschland bei etwa 40.000 Euro brutto pro Jahr. Mit steigender Berufserfahrung und weiteren Qualifikationen kann das Gehalt auf bis zu 70.000 Euro brutto pro Jahr oder mehr ansteigen. Leitungsfunktionen oder spezialisierte Rollen in größeren Unternehmen können sogar noch höhere Gehälter ermöglichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen Durchschnittswerte sind und individuelle Gehälter abweichen können. Neben dem Gehalt können auch andere Faktoren wie Zusatzleistungen, flexible Arbeitszeiten oder Weiterbildungsmöglichkeiten bei der Bewertung der Entlohnung eine Rolle spielen.

SiFas und Sicherheitsbeauftragte haben unterschiedliche Verantwortungen, obwohl sie beide wichtige Rollen spielen. © Adobe Stock, littlewolf1989
SiFas und Sicherheitsbeauftragte spielen beide eine wesentliche Rolle, haben aber unterschiedliche Verantwortungen. © Adobe Stock, littlewolf1989

Was ist der Unterschied zwischen einer Fachkraft für Arbeitssicherheit und einem Sicherheitsbeauftragten?

Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit und ein Sicherheitsbeauftragter spielen beide eine wesentliche Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, ihre Rollen und Verantwortlichkeiten unterscheiden sich jedoch. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit ist eine vom Arbeitgeber bestellte Person mit einer speziellen, gesetzlich geregelten Ausbildung. Sie berät und unterstützt den Arbeitgeber in allen Fragen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes, einschließlich der Entwicklung und Umsetzung von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren.

Im Gegensatz dazu sind Sicherheitsbeauftragte Mitarbeitende, der zusätzlich zu seiner regulären Arbeit spezielle Aufgaben im Bereich der Arbeitssicherheit übernimmt. Sie haben in der Regel keine formelle Ausbildung in Arbeitssicherheit, sondern erhalten eine interne Schulung. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Arbeitgebenden und die Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der Umsetzung der Sicherheitsrichtlinien und -verfahren zu unterstützen und die Kollegen für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zu sensibilisieren. Während die Fachkraft für Arbeitssicherheit eine beratende Rolle einnimmt, agieren die Sicherheitsbeauftragten eher als Vermittler zwischen den Mitarbeitenden und der Unternehmensleitung in Sachen Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.

Gut ausgestattet mit DUVAS

DUVAS ist ein vertrauenswürdiger und kompetenter Dienstleister, wenn es um die Bestellung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit geht. Mit unserer umfassenden Expertise in den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bietet DUVAS Unternehmen aller Größen und Branchen eine maßgeschneiderte und professionelle Betreuung.

Die bei DUVAS beschäftigten Fachkräfte für Arbeitssicherheit zeichnen sich durch fundiertes Fachwissen, praktische Erfahrung und einen stets aktuellen Kenntnisstand aus. Mit ihrem Engagement für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz unterstützen sie Unternehmen dabei, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, Risiken zu minimieren und eine gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen. Mit DUVAS an der Seite sind Unternehmen optimal für die Herausforderungen in Sachen Arbeitssicherheit aufgestellt.

Beitragsbild: © Adobe Stock, khwanchai

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